Kommentar 04.01.2013

Am 20.01. sind wir dazu aufgerufen darüber abzustimmen ob wir weiterhin eine allgemeine Wehrpflicht in Österreich haben wollen, oder ob wir für die Einführung eines Berufsheeres sind. Gerade aus der Sicht der Wirtschaft im Bezirk Kitzbühel sollte man eine voreilige Abschaffung der Wehrpflicht gut überdenken. Im Berufsheervorschlag der Wehrpflicht-Gegner findet man z.B. keine Kaserne in St. Johann und auch keine in Hochfilzen mehr. Ich selbst bin am Hahnenkamm gestanden und hab die Schneemassen aus der Piste geschafft damit ein Rennen stattfinden hat können. Beim Hochwasser in St. Johann 2002 hätten wir ohne die Soldaten keine Chance gehabt, den Schlammmassen Herr zu werden, gerade letztes Wochenende sind wir daran erinnert worden, welche Wassermassen vom Himmel kommen können. Wenn ich mir die Grundwehrdiener hier wegdenke, frage ich mich wo die Leute her kommen sollen die diese Arbeit machen. Wie viele junge Männer und Frauen lernen in unserer Welt der vermehrten Einzelgänger erst in diesem halben Jahr beim Heer oder beim Zivildienst Teamarbeit, Kameradschaft und Zusammenhalt kennen und bringen diese Kenntnisse dann wiederum in zahlreichen Vereinen wie den Feuerwehren oder dem roten Kreuz ein. Auf den Punkt gebracht gilt es eigentlich nicht zu beantworten ob wir die Wehrpflicht wollen oder nicht, es sollte gefragt werden: Wollen wir die beiden Kasernenstandorte schließen und damit auf die Präsenz von über 200 Grundwehrdienern im Bezirk verzichten? Wollen wir keine Hahnenkammrennen mehr wenn mehr als 20 cm Schnee über Nacht gefallen ist? Wollen wir mehr Versicherungsbeiträge bezahlen, da die Aufräumarbeiten von Naturkatastrophen gewerbliche Räumtrupps machen müssen und wollen wir ohne Mitgliedschaft in einem Militärbündnis die Verdeidigung unseres Landes in eine Hand von selbsternannten Spezialisten legen?

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