Kommentar 19.10.2012

Diesen Sommer durfte ich auf der bewirtschafteten Almhütte meiner Frau als Kellner aushelfen. Als Geschäftsführer eines Softwareunternehmens zwar eine gute Abwechslung, dennoch sieht man wie hart teilweise im Tourismus gearbeitet werden muss, aber auch wie viel Freude der täglichen Umgang mit Menschen machen kann. Durch meine frühere Vortragstätigkeit an den Tourismusschulen am Wilden Kaiser bekam ich zwar bereits einige Einblicke in die ausgezeichnete Arbeit unserer Ausbildungsstätten, von der touristischen Berufsschule über die mittleren und höheren berufsbildenden Schulen, bis hin zu den Unternehmen. Jedoch geht dieser Wirtschaftszweig viel weiter, kein anderer ist tiefer verwurzelt. Viele Gewerbe- und Handwerksbetriebe aber auch der Handel leben direkt oder indirekt davon. Jammern wir nicht über unsere Touristen, heißen wir Sie freundlich Willkommen. Wir leben in einer der stärksten touristischen Gegenden, bewahren wir diese Stärke aber verkaufen wir uns nicht zu billig! Nein ich bin kein Fan von Mindestpreisen für Wiener Schnitzel, diese Diskussion hatten wir schon, aber interessant ist es schon wenn ich einem Münchner Gast auf der Almhütte für einen Milchkaffee samt Kuchen 5,20 Euro in Rechnung stelle und dieser sagt: “Das kann doch nicht sein, das zahl ich in München für den Kuchen alleine“! Bei Zimmerpreisen von 30 Euro für Halbpension wird niemand glücklich, der Unternehmer nicht, der Mitarbeiter nicht, aber auch oft der Gast nicht, da der am Nachbartisch das Doppelte bezahlt hat. Qualität soll Ihren Preis haben! Abschließend noch ein Tipp an Alle die immer über die Tourismusbetriebe und Berufe schimpfen, schaut Euch die andere Seite an, helft einen Tag in einem touristischen Betrieb aus und ihr werdet sehen, Tourismus kann Spass machen, wenn das Umfeld stimmt.

Der Tourismus war und ist die Lebensader der Tiroler Wirtschaft und braucht unsere Unterstützung!

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