Kommentar 10.08.2012

Wenn ich mit meiner Oma gesprochen habe, dann hat sie immer von ihrem Dorf erzählt, der Pfarrer, der Lehrer und der Bürgermeister waren neben den Großbauern die Wichtigsten im Ort. Wenn gar ein höherer Politiker zu Besuch kam, standen die Leute im Ort Schlange.

Das Image dieser Berufsgruppe hat sich leider derzeit gänzlich geändert, man hört nur mehr von Skandalen und Schiebereien. Dabei vergessen die Medien und wir selbst aber auch, dass es viele ordentliche Politikerinnen und Politiker gibt, und auch viele, oft ehrenamtliche Funktionäre der Sozialpartnerschaft die sich noch für unser Land einsetzen. Durch die vielen Vorkommnisse hat man ja als Bürger schon fast Angst am Stammtisch zu sagen: „Schauts, die/der hat das gut gemacht! Als Wirtschaftskammervertreter ist es schlimm zuzugeben, wenn die Arbeiterkammer einmal eine gute Idee hat, und umgekehrt. Trotzdem heißt das System – Sozialpartnerschaft, und da sollte man sich an den letzten Teil des Wortes klammern.

Versuchen wir also, dass wir mit jenen die nur den eigenen Vorteil im Kopf haben abschließen und lassen wir eine neue Generation im dann frei werdenden Raum Fuß fassen. Stärken wir jenen Aktiven, die einen guten Job machen den Rücken, aber geben wir auch den Jungen eine Chance und bringen wir so frischen Wind in die Politik. Das Wichtigste: Leben wir unsere mühevoll erworbene Demokratie, gehen wir hin zu Wahlen und bestimmen wir so über die Zukunft unseres Landes. Es braucht nicht neue Parteien, es braucht neue Gesichter in den bestehenden Parteien, es braucht Personen die auch mal ihre Meinung sagen, die nicht immer nur in Umfragen und Meinungsforschungstrends vertieft sind, Politiker die vielleicht auch nicht von Kind an in irgendwelchen Parteiakademien gezüchtet wurden!