Kommentar 09.07.2014

Neulich durfte ich die Wirtschaftskammer im Zuge einer Lehrlingsauszeichnung vertreten. Natürlich war auch jemand von der Arbeiterkammer dabei und stellte sich gleich mit einem tollen Geschenk ein – ein Apple I-PAD. Grundsätzlich ja eine tolle Sache, klischeehaft würde man wohl sagen: “Die Jungen haben sicher viel Spaß damit“. Doch überlegen wir mal kurz ob das ein wirklich so tolles Präsent einer Arbeitnehmervertretung ist. Kein einziger Bestandteil des Gerätes kommt aus Österreich, die Produktion schafft also keinen Arbeitsplatz im Inland oder gar in Tirol. Gekauft wurde das Gerät beim Apple Store online, die Abwicklung erfolgt hier über Deutschland, die Gewinnversteuerung erfolgt über Irland, d.h. auch der österreichische Handel hat hier keinen Vorteil davon gehabt und hierfür keine Arbeitsplätze schaffen können. Zusammengefasst – Wertschöpfung in Österreich gleich null, in Europa max. 10 %. Wenn wir diese volkswirtschaftlichen Aspekte weglassen gibt es noch einen viel markanteren Punkt auf den ich aufmerksam machen möchte. Die Arbeitnehmervertreter verschenken ein elektronisches Gerät das unter Verhältnissen produziert wird, welche bei uns wahrscheinlich noch nie seit dem 2. Weltkrieg geherrscht haben. Genau die Dinge für die die AK gekämpft hat stehen dort nicht einmal zur Diskussion, Hauptsache es wird günstig produziert! Liebe Arbeiterkammer vielleicht denkt ihr das nächste Mal einen Schritt weiter und kauft eines der tollen Produkte, die in Tirol hergestellt, von einem Tiroler Händler vertrieben werden und somit Tiroler Arbeitsplätze schaffen.

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